• Innovationsstrategie

    Wozu benötigt man eine Innovationsstrategie?

    Eine Innovationsstrategie beantwortet die drei W’s der Innovationsaktivitäten eines Unternehmens:

    • Warum: Warum sind Innovationen für das Unternehmen wichtig?
    • Was: Welche Ziele sollen durch Innovationen erreicht werden?
    • Wie: In welchen Bereichen, mit welchen Ressourcen und in welchen Zeiträumen sollen die Innovationsziele erreicht werden?

    Bestandteile einer Innovationsstrategie

    Eine ausgearbeitete Innovationsstrategie sollte folgende Kapitel umfassen:

    Analyse: Analyseergebnisse aus Marktbeobatung (Änderung von Kundenbedürfnissen, Demografie, Trends, Wettbewerber, neue Geschäftsmodelle und Marketingmethoden etc.), Technologiebeobachtung (neue Technologien) und Fähigkeiten des eigenen Unternehmens (Prozesse, Know-How, Technologien, Assets).

    Relevanz von Innovationen: Wiedergabe der wesentlichen strategischen Ziele des Unternehmens und Darstellung der Bedeutung von Innovationen für das Erreichen dieser Ziele.

    Innovationslücken: Auflistung der identifizierten Innovationslücken.

    Suchfelder: Darstellung der ausgewählten Innovationssuchfelder und deren Priorisierung.

    Ressourcen: Grobe Rahmenpläne für die Ressourcen und Budgets welche das Unternehmen in Innovationen zu investieren beabsichtigt.

    Roadmaps: Zusammenfassender zeitlicher Überblick der Aktivitäten und zuständige Abteilungen, damit jede Abteilung weiß, welcher Beitrag von ihr erwartet wird.

    Zwei der wichtigsten inhaltlichen Komponenten einer Innovationsstrategie sind Innovationslücken und Innovationssuchfelder. Beide werden in den folgenden Abschnitten behandelt.

    Innovationslücken identifizieren

    Definition: Eine Innovationslücke ist ein abstrakter Handlungsbedarf zur Erfüllung der strategischen Unternehmensziele, d.h. eine erkannte Differenz zwischen einem Ist- und einem gewünschten Sollzustand (=Unternehmensziel).

    Beispiel: Künftig werden daten-basierte Produkte und Services eine hohe Bedeutung haben.

    Innovationslücken identifizieren: Innovationslücken werden durch eine sorgfältige Umfeldanalyse entdeckt. Dazu gehören folgende Tätigkeiten:

    • Marktbeobatung: Änderung von Kundenbedürfnissen, Demografie, Trends, Wettbewerber, neue Geschäftsmodelle und Marketingmethoden etc.
    • Technologiebeobachtung: neue Technologien
    • Life-Cycle-Status der eigenen Produkte & Dienstleistungen: Wie weit erfüllen unsere heutigen Produkte und Services die Anforderungen der Zukunft.
    • Fähigkeiten des eigenen Unternehmens: Technologien, Prozesse, materielle & immaterielle Assets

    Durch Abgleich der Unternehmensstrategie mit den Ergebnissen der Umfeldanalyse offenbaren sich die Innovationslücken des eigenen Unternehmens.

    Innovationssuchfelder priorisieren

    Definition: Ein Suchfeld ist ein konkreter Suchbereich innerhalb einer Innovationslücke, d.h. ein Teilbereich innerhalb einer Innovationslücke. Eine Innovationslücke kann mehrere Suchfelder enthalten.

    Beispiel: Konkrete Lösungen für das Speichern und Verarbeiten von großer Mengen an Produkt- und Nutzungsdaten entwickeln.

    Suchfelder priorisieren: Eine einfache Priorisierungsmethode ist die Portfolioanalyse mittels der sich die Suchfelder in eine Relevanz-Rangordnung und Dringlichkeit einordnen lassen.

    Akzeptanz der Innovationsstrategie

    Nachdem Innovationssuchfelder identifiziert und priorisiert sind, gilt es die Innovationsstrategie auszuformulieren. Dieser Schritt bedarf der Einbringung aller Stakeholder, um deren Know-How zu nutzen, sowie deren Akzeptanz (Commitment) zu gewinnen.

    Geschäftsführung

    • Suchfeld-Priorisierung final festlegen
    • Festlegung der benötigten Ressourcen und Budgets. Diese stellen das Commitment der Geschäftsführung zur Innovationsstrategie dar!

    Abteilungsleiter

    • Know-How in den Suchfeldern abfragen
    • Von jeder Abteilung Vorschläge für Beiträge zu passenden Suchfeldern diskutieren

    Zielvereinbarungen

    • Commitment von den beteiligten Abteilungsleitern einfordern, indem die verabredeten Beiträge der eigenen Abteilung Teil der Zielvereinbarungen werden
    • Im Gegenzug erhalten Abteilungsleiter Budgets und Ressourcen aus dem Innovationstopf

    Von der Theorie zur Praxis: Innovationsstrategie in Handlungen umsetzen

    Wie geht es nach Finalisierung der Innovationsstrategie und dem Einholen des Commitments aller Stakeholder weiter?

    Der nächste Schritt ist die Institutionalisierung der Innovationsstrategie in einem eigenen Innovationsmanagement.

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